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„AdventsZauber“ – Das Girl aus’m Pott und die wahre Bedeutung von Weihnachten

15. Dez 2024, Mirco Clapier

Adventszauber: „Das Girl aus'm Pott – Die Bedeutung von Weihnachten“
Adventszauber: „Das Girl aus'm Pott – Die Bedeutung von Weihnachten“
© SONIOX MUSIC (KI-Act)
Weihnachten

AdventsZauber von Mirco Clapier: 24 bewegende Geschichten inspiriert von Schlagersongs. Exklusive Vorschau: „Das Girl aus’m Pott“.

Vorwort

Die Adventszeit ist die Zeit der Magie – der Geschichten, der Hoffnung und der Liebe. 
Mit ihrer besonderen Atmosphäre lädt sie uns ein, innezuhalten, uns zu besinnen und das Wesentliche wiederzuentdecken. Genau diese Stimmung fängt Mirco Clapier in seinem Hörbuch „AdventsZauber“ ein, das im November 2025 erscheint. Mit 24 ergreifenden Erzählungen nimmt er uns mit auf eine Reise durch die großen Tugenden des Lebens: Liebe, Mitgefühl, Vergebung und Hoffnung.

Inspiriert von beliebten Schlagersongs wie „Wer Liebe lebt“ von Michelle, „Vincent“ von Sarah Connor oder „Kumbayana“ von Brunner & Brunner, schaffen die Geschichten eine Verbindung zwischen Musik und den tiefen Gefühlen, die Weihnachten in uns weckt. Jede Erzählung schenkt uns einen Moment der Besinnung und lässt uns den Zauber der Adventszeit in all seinen Facetten spüren.

Mit „Das Girl aus’m Pott – Die wahre Bedeutung von Weihnachten“ präsentieren wir Ihnen exklusiv eine dieser zauberhaften Geschichten. Diese Erzählung, voller Herz und Tiefe, entführt uns in die Gedanken- und Gefühlswelt einer jungen Frau, die ihre ganz eigene Antwort auf die Frage nach dem wahren Sinn von Weihnachten findet.

Inspiriert vom Song “Girl aus'm Pott“ (Tim Peters).

Das Girl aus’m Pott

Die wahre Bedeutung von Weihnachten

Mirco Clapier

Es war der 7. Dezember und der Ruhrpott war in eine unerwartet stille und schneebedeckte Nacht getaucht. Tim, ein großer, sportlich gebauter Mann mit dunkelblondem Haar und einem leicht verschmitzten Lächeln, schlenderte durch die Straßen. Seine Jeans waren alt aber bequem und die abgetragene Lederjacke, die er trug, erzählte Geschichten von vielen Abenteuern. Tim war der Typ, der es schaffte, in jeder Situation das Beste zu sehen. Mit seinem Charme, seiner humorvollen Art und einer Portion Schelmerei zog er die Menschen in seinen Bann. Doch heute lag ihm etwas auf dem Herzen: seine Freundin Marie, das „Girl aus’m Pott.“ Marie war anders als er. Mit ihrer Vorliebe für Luxus und Glamour hatte sie etwas Unnahbares an sich, das Tim faszinierte. Sie war schön – auf eine elegante, fast filmreife Art. Ihre blonden Haare fielen ihr in sanften Wellen über die Schultern und ihre Kleidung war immer perfekt abgestimmt, stets ein wenig mehr auf Eleganz bedacht als Tims lässiger Look. Doch trotz ihrer unterschiedlichen Welten hatte Tim sie vom ersten Moment an geliebt. Sie war ihm wichtig, auch wenn er manchmal das Gefühl hatte, dass sie den wahren Wert der kleinen Dinge im Leben noch nicht ganz verstanden hatte.

Heute war der Tag, an dem Tim seiner Marie zeigen wollte, dass Weihnachten nicht nur aus teuren Geschenken und glänzenden Oberflächen bestand, sondern aus der Liebe, die man miteinander teilte. Es war das Fest der Nächstenliebe und Tim wollte sie in eine Welt entführen, in der es um die persönlichen Verbindungen und die Erinnerungen ging, die sie gemeinsam geschaffen hatten. Er fuhr in seinem alten, klapprigen Auto durch die verschneiten Straßen des Ruhrpotts, das Autoradio spielte leise Weihnachtslieder, während er den Weg zum Bergwerk Zollverein antrat. Die Maschinenhalle, die normalerweise still und verlassen war, sollte heute Abend zu einem besonderen Ort werden. Als er ankam, parkte er in der Nähe des gewaltigen Backsteinbaus, dessen dunkle Silhouette gegen den grauen Himmel fast bedrohlich wirkte. Doch für Tim war dieser Ort mit Erinnerungen an seine Kindheit und die alten Zeiten im Pott verbunden. Er holte tief Luft, griff in den Kofferraum und nahm die Kisten voller Erinnerungsstücke, die er in den letzten Wochen mühsam zusammengetragen hatte. Alte Fotos, Kinokarten, handgeschriebene Briefe – all diese kleinen Dinge, die ihre gemeinsame Geschichte erzählten, hatte er sorgfältig in Papier eingeschlagen und bereitgelegt. Drinnen war es kalt und dunkel, das Knirschen seiner Schritte hallte in der weiten Halle wider. Er stellte eine kleine tragbare Lampe auf den Boden, die ein warmes, goldenes Licht verbreitete und begann, die Erinnerungen in der Halle zu verteilen. Hier ein Bild von ihrem ersten gemeinsamen Urlaub, dort das zerknautschte Stadionticket vom ersten Fußballspiel, das sie gemeinsam besucht hatten. Jedes Detail war von ihm liebevoll arrangiert, als wollte er eine Art Zeitreise durch ihre Beziehung schaffen. Er hing die Lichterketten auf, die er extra besorgt hatte und befestigte sie an den alten Stahlträgern der Halle. Als die Lichter schließlich funkelnd erstrahlten, füllte sich der Raum mit einer warmen, fast magischen Atmosphäre. Tim sah sich um und lächelte zufrieden. Es war nicht viel und doch war es alles, was zählte. Der Ort war nun bereit, um Marie zu zeigen, dass die größten Geschenke nicht in luxuriösen Verpackungen zu finden waren, sondern in den gemeinsamen Momenten, die sie teilten.

Als Tim die Halle fertig vorbereitet hatte, zog er seine Jacke samt Mütze und Schal an und ging hinaus in die frostige Nacht. Der Schnee fiel immer dichter, aber das hielt ihn nicht auf. Er stieg in sein Auto, das auf der vereisten Straße leicht ins Rutschen kam und fuhr mit einem Gefühl von Vorfreude zurück in die Stadt, um Marie von der Arbeit abzuholen. Marie arbeitete als Event-Managerin in einem hochklassigen Hotel im Zentrum von Essen, wo sie ständig von glamourösen Veranstaltungen und exklusiven Gästen umgeben war. Als er vor dem Hotel hielt, sah er sie schon im Eingang stehen. Sie war perfekt gestylt, wie immer: Ihr langer Mantel aus feinstem Kaschmir, dazu ein schimmerndes Kleid, das unter dem Mantel hervorblitzte und ihre blonden Haare fielen in weichen Wellen über ihre Schultern. Tim war stolz auf sie, auch wenn er manchmal das Gefühl hatte, dass ihre Welten unterschiedlicher nicht sein könnten. Marie stieg ins Auto und Tim konnte das vertraute Parfüm riechen, das sie immer trug. „Hey,“ sagte sie mit einem Lächeln, „du kommst gerade rechtzeitig. Ein paar Kollegen wollten noch auf einen Drink, aber ich habe gesagt, dass mich eine Überraschung erwartet.“ „Das hast du?“, fragte Tim geheimnisvoll, während er das Auto in Bewegung setzte. Er wollte ihr noch nichts verraten, auch wenn er ihr neugieriges Lächeln bemerkte. „Und wohin geht’s?“ fragte sie, während sie sich im Sitz zurücklehnte. „Das wirst du schon sehen,“ antwortete Tim und hielt den Blick konzentriert auf die verschneite Straße gerichtet.

Während sie die Lichter der Stadt hinter sich ließen und tiefer in den alten Industriebezirk fuhren, warf Marie ihm immer wieder neugierige Blicke zu. Tim spürte, dass sie etwas anderes erwartet hatte – vielleicht ein schickes Restaurant oder einen eleganten Weihnachtsmarktbesuch, aber genau das war es, was er ändern wollte. Heute sollte sie verstehen, dass Weihnachten nicht nur Glanz und Luxus bedeutete, sondern viel mehr. Als sie schließlich die Umrisse des Bergwerks erreichten und Tim in der Nähe der Maschinenhalle parkte, sah Marie verwundert hinaus. „Was machen wir hier?“ „Vertrau mir,“ sagte Tim lächelnd, „das hier wird dir mehr bedeuten, als du denkst.“ Er stieg aus und öffnete die Tür für sie, die schneebedeckte Nacht hüllte sie ein, als sie gemeinsam zur Halle gingen. Doch als Marie die Maschinenhalle betrat, konnte er sofort die Enttäuschung in ihrem Gesicht sehen. Sie ließ ihren Blick über die liebevoll platzierten Erinnerungsstücke schweifen: das zerknitterte Ticket von ihrem ersten Konzert, der alte Schal von ihrem Stadionbesuch und die unzähligen Fotos, die die Wände schmückten. Für Tim waren dies die wahren Schätze – Beweise ihrer gemeinsamen Abenteuer, ihrer Liebe und ihres Lachens. Doch für Marie war es nur… belanglos. „Das ist es?“, fragte Marie mit einem Seufzer, während sie einen Moment länger auf das Konzertticket starrte. „Ich weiß, du meinst es gut, aber… ich hatte auf etwas Größeres gehofft.“ Tim spürte einen Stich in seinem Herzen. Er hatte gehofft, dass sie die Bedeutung hinter diesen kleinen Gesten verstehen würde – dass sie erkennen würde, dass es die Erinnerungen waren, die ihre Beziehung ausmachten. Doch für Marie waren teure Geschenke und luxuriöse Dinge ein Zeichen von Liebe. „Es geht doch nicht um teure Geschenke, Marie“, sagte Tim leise. „Es geht um uns, um das, was wir gemeinsam erlebt haben.“

Doch bevor Marie antworten konnte, veränderte sich plötzlich die Atmosphäre in der Halle. Die Lichter flackerten hektisch und ein unheimlicher Wind schlich durch die Spalten der alten Mauern, als ob die Welt selbst innehielt. Tim spürte, wie der Raum kälter wurde und sein Atem stand als weiße Wolke vor ihm in der Luft. Dann geschah es: Der Nebel begann sich zu sammeln, kroch über den Boden, wurde dichter und formte eine dunkle, bedrohliche Gestalt. Die Gestalt schien aus der Finsternis selbst zu erwachsen, hüllte sich in ein zerschlissenes Gewand und aus den Schatten funkelten zwei eisige Augen hervor, die Tim und Marie durchdrangen. Marie wich einen Schritt zurück, ihre Hand griff fest nach Tims Arm. „Was… was ist das?“, rief sie entsetzt. „Ich bin der Geist der zukünftigen Weihnacht,“ erklang eine tiefe, schneidende Stimme, die den Raum erfüllte. Es war, als käme sie von überall und nirgendwo zugleich. Die Luft um sie herum schien vor Kälte zu knistern. „Und ich bin hier, um euch zu zeigen, was geschehen wird, wenn ihr den wahren Sinn des Festes der Nächstenliebe aus den Augen verliert.“

Der Geist hob langsam seine knochige Hand und plötzlich begann sich die Welt um Tim und Marie zu drehen. Der Boden unter ihren Füßen schien zu schwanken, als ob die Realität selbst verrutschte. Sie wurden in einen Strudel aus Kälte und Dunkelheit gezogen und als sie wieder festen Boden unter den Füßen spürten, standen sie inmitten eines kleinen, ärmlichen Dorfes. Der Kontrast zu dem, was sie eben verlassen hatten, war überwältigend. Die Straßen waren staubig, die Häuser einfach und die Menschen trugen schlichte Kleidung. Doch sie lachten. Überall sahen sie Kinder, die auf den Straßen spielten, Erwachsene, die fröhlich sangen und sich inmitten von wenig Besitz und Armut miteinander freuten. Die Luft war erfüllt von Wärme, nicht der materiellen Art, sondern von echter, menschlicher Verbundenheit. Tim sah, wie die Menschen einander umarmten, zusammen aßen und lachten, als wären sie die glücklichsten Menschen der Welt. „Das hier,“ sprach der Geist, während er um sie schwebte, „ist ein Ort, an dem die Menschen kaum etwas besitzen, doch sie haben das Wichtigste: sich selbst, ihre Gemeinschaft, ihre Liebe. Sie feiern das Fest der Nächstenliebe nicht wegen Geschenken, sondern weil sie den wahren Sinn des Lebens verstehen.“ Marie schaute sich um, ihre Augen füllten sich mit Verwunderung. „Aber… sie haben nichts. Keine schönen Häuser, keine teuren Kleider, keine Geschenke. Wie können sie so glücklich sein?“ „Weil sie das schätzen, was wirklich zählt,“ antwortete der Geist. „Sie wissen, dass der wahre Reichtum in den Beziehungen liegt, in der Liebe, die sie füreinander haben.“

Plötzlich, mitten in der lebhaften Szenerie des Dorfes, stach etwas aus der staubigen, grauen Masse hervor. Ein kleines Mädchen in leuchtend roter Kleidung, vielleicht sieben Jahre alt, trat aus einer Gruppe spielender Kinder hervor. Ihre Augen funkelten lebhaft und ihr Gesicht strahlte eine unschuldige Freude aus, die Marie sofort in ihren Bann zog. Das Kind lief direkt auf sie zu, als ob es sie schon lange erwartet hätte und blieb schließlich vor ihr stehen. Ohne ein Wort zu sagen, streckte das Mädchen ihre kleine, schmutzige Hand aus. In der Hand hielt sie ein sorgfältig zusammengefaltetes Stück Papier. Marie zögerte kurz, sah das Mädchen fragend an, doch dann nahm sie das Papier vorsichtig entgegen. Als sie es aufklappte, blitzten ihr grelle, bunte Farben entgegen, die in einem Meer von Freude und Unbeschwertheit über das einfache Blatt Papier strahlten. Es war ein wunderschönes, mit kindlicher Hand gemaltes Bild – ein Haus, eine Sonne, Bäume und fröhliche, lachende Menschen, die sich an den Händen hielten. Die Farben, obwohl grob und mit krakeligen Strichen aufgetragen, schienen lebendiger als alles, was Marie je gesehen hatte. Sie trugen eine Leichtigkeit in sich, eine Unbeschwertheit, die fast greifbar war. Marie blickte erstaunt auf das Bild, das scheinbar so simpel und doch so tiefsinnig war. Es war nicht die künstlerische Perfektion, die sie fesselte, sondern das sorglose, spielerische Wesen eines Kindes, das in jeder Linie steckte. Die Wärme und Unschuld, die von diesem Bild ausging, ergriff Marie und ließ sie innehalten. Das Mädchen stand weiterhin wortlos da, doch ihre großen, leuchtenden Augen sagten mehr als jedes Wort. Tim sah, wie Marie das Bild betrachtete und lächelte leise. „Es ist ein Appell, Marie,“ sagte er sanft. „Schau, wie einfach das Glück sein kann. Dieses Kind hat nichts, was du als Luxus bezeichnen würdest. Und doch schenkt es dir das Wertvollste, was es hat: seine Freude, seine Unbeschwertheit. Es sieht die Welt durch die Augen der Liebe und der Verbundenheit, nicht durch den Filter von Besitz.“ Das kleine Mädchen deutete auf das Bild und dann auf Maries Herz, als wollte es ihr sagen, dass das wahre Glück hier drinnen liegt, in ihr selbst. Marie spürte, wie sich etwas in ihr regte. Ihre Stimme war leise, fast gebrochen, als sie zu Tim sprach: „Wie kann sie so glücklich sein? Sie hat doch nichts.“ Der Geist, der lautlos über ihnen schwebte, sprach erneut, seine Stimme klang diesmal sanfter, fast wie ein weises Flüstern: „Das ist es, Marie. Sie hat alles, was sie braucht – Liebe, Freude und die Freiheit, sich der Welt mit offenem Herzen zu nähern. Sie lebt im Moment, ohne die Last des Materialismus. Sie versteht, dass der wahre Reichtum in der Leichtigkeit des Herzens liegt, nicht in dem, was man besitzt.“ Marie fühlte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, während sie das Bild fest an sich drückte. In diesem einfachen, kindlichen Kunstwerk lag eine Lektion, die sie bisher nie hatte begreifen können: Es war nicht der Glanz der Dinge, die das Leben schön machten. Es waren die Menschen, die Liebe, die Momente. All das, was sie in ihrer Suche nach Luxus übersehen hatte. Das kleine Mädchen lächelte noch einmal, ihre Augen voller Vertrauen und Freude, bevor sie in die Menge zurücklief, als wäre sie nie dort gewesen. Marie sah ihr nach, spürte das Gewicht der Worte des Geistes und das Bild in ihrer Hand. Es war, als hätte dieses Kind ihr Herz geöffnet und sie daran erinnert, was wirklich zählte – die Verbindungen, die sie pflegte, die Liebe, die sie geben konnte und das Fest der Nächstenliebe, das sie neu begreifen musste.

Tim legte eine Hand auf Maries Schulter und sah sie mit warmem Lächeln an. „Manchmal braucht es nicht viel, um zu verstehen, was wirklich wichtig ist.“ Bevor Marie etwas sagen konnte, wirbelte der Nebel erneut um sie herum und die Szenerie veränderte sich mit einem Mal. Sie standen nun in einem riesigen, luxuriösen Haus. Die Böden glänzten, die Wände waren mit teuren Gemälden geschmückt und die Räume waren voller feinster Möbel. Doch obwohl der materielle Reichtum offensichtlich war, herrschte in diesem Haus eine beklemmende Stille. Die Luft fühlte sich kalt und leer an. In einem der prächtig dekorierten Zimmer saß ein junges Mädchen auf einem riesigen Bett. Ihre Augen waren leer, ihr Gesicht ausdruckslos. Neben ihr lagen Drogenutensilien auf dem Boden verstreut. Die Eltern des Mädchens, irgendwo im Nachbarzimmer, waren viel zu beschäftigt mit ihren Geschäften, um sich um ihr Kind zu kümmern. Hier gab es keinen Platz für Liebe – nur für den ständigen Drang nach mehr Reichtum, nach Status und Oberflächlichkeit. „Das ist die andere Seite,“ sagte der Geist mit bedrückender Ruhe. „Hier gibt es alles, was man sich an Reichtümern vorstellen kann. Doch was fehlt, ist das, was wirklich zählt: Liebe, Zuwendung, menschliche Nähe. Dieses Kind lebt in einem goldenen Käfig, gefangen in einer Welt, die von Oberflächlichkeit und Materialismus geprägt ist. Ohne Liebe sucht es einen Ausweg – in Drogen, um die Leere zu füllen.“ Marie trat einen Schritt näher an das Mädchen heran, ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. „Das ist furchtbar,“ flüsterte sie. „Sie hat alles und doch nichts.“ „So kann es enden,“ sagte der Geist düster, „wenn ihr den wahren Wert von Weihnachten vergesst. Wenn der Materialismus über die Liebe siegt, bleibt nichts als Leere.“ Tränen liefen über Maries Wangen und sie wandte sich an Tim. „Ich habe das nie so gesehen. Ich dachte immer, es geht darum, Geschenke zu machen, um zu zeigen, wie wichtig jemand für einen ist. Aber… das hier… es ist falsch.“ Tim legte sanft eine Hand auf ihre Schulter und sah sie liebevoll an. „Genau das wollte ich dir zeigen. Es sind nicht die teuren Geschenke, die uns glücklich machen. Es sind die Momente, die Erinnerungen, die Liebe, die wir teilen. Das Fest der Nächstenliebe bedeutet, dass wir füreinander da sind.“

Der Geist nickte stumm, seine Aufgabe war erfüllt. Die Dunkelheit um sie herum löste sich schlagartig auf und mit einem letzten kalten Windstoß verschwand er. Tim und Marie standen plötzlich wieder in der Maschinenhalle, umgeben von all den Erinnerungsstücken, die Tim liebevoll arrangiert hatte. Doch diesmal sah Marie sie anders. Sie verstand nun, was Tim die ganze Zeit über hatte sagen wollen. „Tim,“ sagte sie leise, während sie seine Hand ergriff, „du hattest die ganze Zeit recht. Es sind nicht die Dinge, die uns glücklich machen. Es ist das, was wir miteinander teilen.“ Tim lächelte sanft und zog Marie behutsam in seine Arme. In diesem Moment schien die Welt um sie herum stillzustehen, als ob der Wind und der Schnee nur für einen Augenblick innehalten würden, um diesen Moment zu würdigen. Marie legte ihren Kopf an seine Brust, spürte seinen gleichmäßigen Herzschlag und die Wärme, die von ihm ausging. „Das ist alles, was ich wollte, Marie,“ flüsterte Tim, seine Stimme voller Zärtlichkeit. „Das ist der wahre Sinn von Weihnachten – nicht die glänzenden Geschenke oder der Luxus, sondern die Liebe, die wir miteinander teilen. Das, was in unseren Herzen strahlt.“ Marie schloss die Augen und eine Träne rollte sanft über ihre Wange, bevor sie auf Tims Jacke fiel. Es war keine Träne des Kummers, sondern eine Träne der Erkenntnis, des Glücks. Sie hob den Kopf und sah ihm tief in die Augen. „Tim,“ flüsterte sie, ihre Stimme voller Emotion, „ich habe es jetzt verstanden. Es sind die Momente wie dieser… die Liebe, die Wärme, die Erinnerungen, die uns wirklich reich machen.“ Tim strich sanft eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und drückte einen sanften Kuss auf ihre Stirn. „Das wusste ich schon immer, Marie. Und es ist das, was uns verbindet, was uns zu etwas Besonderem macht.“

Der Schnee fiel leise weiter und draußen war die Welt in eine ruhige, weiße Stille gehüllt, während sie sich eng aneinander hielten. Die Dunkelheit der Nacht wurde von einem sanften Licht erfüllt – nicht von den Lichtern der Stadt, sondern von der Liebe, die sie füreinander empfanden. Es war ein Moment, der all die Hektik und den Materialismus vergessen ließ, ein Moment, der ihnen zeigte, was wirklich zählte: das Strahlen ihrer Herzen. Sie verbrachten den Rest des Abends damit, eng umschlungen über ihre gemeinsamen Erinnerungen zu sprechen, ihre Liebe neu zu entdecken und die Zukunft in einem neuen Licht zu sehen. Und in diesem Moment, inmitten der Stille, fühlte Marie, dass sie zum ersten Mal das wahre Wunder von Weihnachten verstanden hatte – die Liebe, die alles überstrahlt.

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