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Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Musikproduktion: Chancen, Herausforderungen und nichts Neues!

12. Jan 2025, Mirco Clapier

KI in der Musikproduktion: Chancen und Herausforderungen
KI in der Musikproduktion: Chancen und Herausforderungen
© freepik

Erfahren Sie, wie KI die Musikproduktion revolutioniert, aber auch nichts Neues ist: Chancen, Herausforderungen und der Einfluss des EU-KI-Acts.

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren viele Branchen revolutioniert – so auch die Musikproduktion. Während KI die Kreativität und Effizienz in der Musikbranche fördert, sorgt der massive Hype um angebliche KI-Tools auch für Unsicherheiten und Missverständnisse. Vor allem auf Social-Media-Plattformen wie Instagram wird mit vermeintlichen Wunder-Apps geworben, die häufig nicht mehr als Templates oder einfache Algorithmen bieten. Gleichzeitig hat die EU mit dem KI-Act einen rechtlichen Rahmen geschaffen, der Transparenz und Sicherheit fördern soll, jedoch auch Innovationen bremsen könnte.

KI in der Musikproduktion – Kein neues Phänomen mit virtuellen Instrumenten und Co.

Der Einsatz von KI-unterstützten Tools ist in der Musikbranche längst etabliert und kein neues Phänomen. Schon seit vielen Jahren nutzen Musikproduzenten spezialisierte Plugins, die Audiodateien automatisch bearbeiten, Rauschunterdrückung, Kompression, Equalizing und sogar das Mastering übernehmen. Diese Tools arbeiten mit Algorithmen, die den Klang analysieren und gezielt optimieren – ein Verfahren, das der Musikproduktion enorme Effizienzvorteile gebracht hat.

Auch in der Komposition und im Arrangement greifen Studios verstärkt auf sogenannte Loops und virtuelle Instrumente zurück. Diese vorgefertigten Klangbausteine und digital nachgebildeten Instrumente ermöglichen es, in kürzester Zeit komplexe musikalische Arrangements zu erstellen. Die Nutzung von synthetischen Sounds, Synthesizern und Sample-Libraries gehört heute zum Standard in nahezu allen Musikgenres. Damit hat die Musikproduktion bereits früh begonnen, technologische Innovationen für kreative Prozesse zu nutzen.

Doch moderne KI-Tools gehen weit über diese bewährten Technologien hinaus. Sie können inzwischen beinahe ganze Songs generieren, inklusive Melodien, Harmonien und Lyrics. Einige Anwendungen sind zwar in der Lage, Musiktitel in bestimmten Genres und Stilen zu komponieren, doch man erkennt deutlich, dass sie von Künstlicher Intelligenz stammen. Vor allem die Reimstruktur der Texte, die oft einfache Komposition sowie der wirkende Gesang verraten den KI-Ursprung. Menschen mit musikalischem Gehör erkennen schnell, wenn ein Song von einer KI stammt, da Nuancen und kreative Eigenheiten fehlen, die echte Künstler in ihre Musik einfließen lassen. Für Laien hingegen kann es schwieriger sein, diese Unterschiede zu bemerken, vor allem bei kommerziellen Produktionen, die ohnehin stark produziert und bearbeitet sind. Plattformen bieten dennoch zunehmend KI-generierte Hintergrundmusik für Videos, Podcasts oder Werbung an – vollautomatisiert und lizenzfrei –, die für den schnellen und kostengünstigen Einsatz gedacht ist, aber selten die Tiefe und Authentizität echter Künstler erreicht.

Trotz dieser Einschränkungen bleibt festzuhalten, dass Künstliche Intelligenz die Musikbranche nicht ersetzt, sondern ergänzt. Sie bietet neue Möglichkeiten, kreative Prozesse zu beschleunigen und Produktionskosten zu senken – ohne dabei die Bedeutung echter musikalischer Expertise und künstlerischen Ausdrucks zu mindern. Gerade in Zeiten, in denen Produktionsbudgets sinken und Effizienz gefragt ist, kann KI ein wertvolles Werkzeug sein, das Musikschaffenden hilft, ihre Ideen schneller und flexibler umzusetzen.

Die Schattenseiten des KI-Booms und das KI-Gesetz der EU (Europäischen Union)

Neben den positiven Entwicklungen gibt es auch problematische Aspekte: Der Markt wird derzeit mit angeblichen KI-Anwendungen überschwemmt. Oft handelt es sich bei vermeintlich KI-generierten Inhalten um einfache Vorlagen, die wenig mit echter Künstlicher Intelligenz zu tun haben. Dies gilt insbesondere für den Bereich Webdesign oder KI-Videos. Diese Überflutung führt dazu, dass sich die Spreu erst noch vom Weizen trennen muss.

Mit dem KI-Act hat die EU als erster Kontinent umfassende Regularien für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz eingeführt. Dies soll Transparenz schaffen und Risiken minimieren. Doch die Regelungen bringen auch Herausforderungen mit sich: OpenAI hat beispielsweise die innovative KI-Videoanwendung SORA weltweit veröffentlicht – jedoch nicht in der EU. Die Sorge vor Sanktionen aufgrund des strengen KI-Acts hemmt somit den Zugang zu bahnbrechenden Technologien. Kritiker sehen Parallelen zur DSGVO, die oft mehr Bürokratie und Kosten verursachte als Vorteile. Der EU-KI-Act könnte dazu führen, dass Deutschland in der Nutzung von KI-Technologien erneut international ins Hintertreffen gerät – ein deutliches Beispiel dafür ist die KI-Videotechnologie SORA, die weltweit verfügbar ist, von Amerika bis China, jedoch nicht in der EU. Offiziell soll der KI-Act mehr Transparenz und Sicherheit schaffen, doch es drängt sich der Eindruck auf, dass die Regelungen nicht ausschließlich diesem Zweck dienen könnten. Vielmehr eröffnen die strengen Vorgaben der EU erhebliche Sanktionsmöglichkeiten, die – ähnlich wie bei der DSGVO – enorme Geldbußen nach sich ziehen können. Die EU hat sich durch millionenschwere Klagen gegen große US-amerikanische Tech-Konzerne bereits als äußerst konsequent erwiesen, was nicht selten auch die eigenen Kassen füllt. Wie schnell und häufig werden amerikanische Unternehmen auf hunderte Millionen Euro verklagt? Aber man soll ja immer nur das Gute im Menschen sehen – natürlich rein ironisch gemeint.

Transparenz in der Musikproduktion

Ein wachsendes Problem ist die Veröffentlichung von KI-generierter Musik im Namen echter Künstler, teilweise inklusive gefälschter Biografien. Hier ist Vorsicht geboten. Konsumenten sollten ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie Musik entsteht, und Produzenten müssen transparenter mit dem Einsatz von KI umgehen.

KI in der Musikproduktion ist ein wertvolles Werkzeug, das Effizienz und Kreativität steigern kann. Gerade in Zeiten steigender Produktionskosten bietet sie zahlreiche Vorteile. Doch die Technik sollte als Ergänzung, nicht als Ersatz für menschliche Kreativität verstanden werden. Während die EU mit dem KI-Act versucht, einen sicheren Rahmen zu schaffen, droht gleichzeitig die Gefahr, dass Innovationen durch übermäßige Regulierung gebremst werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Balance zwischen Fortschritt und Sicherheit in Zukunft entwickelt.

KI im Einsatz bei Radio Deine Schlagerwelt: Effizienz und Qualität im Einklang

Auch Radio Deine Schlagerwelt setzt auf professionelle KI-Anwendungen, die den hohen Standards des EU-KI-Acts entsprechen. Ein herausragendes Beispiel ist der Einsatz einer KI-generierten Stimme für die Moderation. Doch anders als oft angenommen, entsteht diese nicht einfach auf Knopfdruck. Die Moderationstexte werden weiterhin sorgfältig von der Redaktion erstellt, wodurch die inhaltliche Qualität und Authentizität gewahrt bleiben.

In der Postproduktion wird die KI-Stimme in der Digital Audio Workstation (DAW) aufwendig bearbeitet, editiert und gemastert. Ohne diesen Feinschliff würde man sofort hören, dass es sich um eine KI-gestützte Moderation handelt. Erst durch diesen komplexen Produktionsprozess erhält die Stimme ihre Natürlichkeit und Professionalität.

Der Einsatz von KI bietet dabei große Vorteile: kürzere Produktionszeiten und höhere Kosteneffizienz. Wartezeiten, bis ein Sprecher den Text eingesprochen hat, entfallen – so kann direkt mit der Produktion begonnen werden. Die KI ist somit eine wertvolle Unterstützung, ersetzt aber keinesfalls die kreative und redaktionelle Arbeit unseres Teams. Vielmehr ermöglicht sie es, flexibel und effizient auf Produktionsanforderungen zu reagieren, ohne dabei Kompromisse bei der Qualität einzugehen.

Bei Radio Deine Schlagerwelt gehen wir mit gutem Beispiel voran und haben den KI-Act der EU bereits vollständig umgesetzt – obwohl dieser in Deutschland noch nicht rechtlich bindend ist. Unsere Audio-Contents werden klar und transparent als KI-generiert gekennzeichnet. In unserer Mediathek informieren wir mit einem deutlich sichtbaren "KI-Act"-Banner über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Auch im laufenden Radioprogramm gibt es vorab eine Anmoderation, die darauf hinweist, dass KI-Technologie genutzt wird. Diese Offenheit schafft Vertrauen und zeigt, dass wir verantwortungsvoll mit neuen Technologien umgehen.

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