06. Aug 2023, Mirco Clapier (Chefredaktion)
Nadja Maleh versucht sich mit ihrer "Schwimmnudel" in Ballermann-Manier und stößt auf Kritik. Ihr Versuch, die Ballermann-Kultur durch Satire zu persiflieren, wirkt zwiespältig und vermisst eine geistreiche Textarbeit.
Die bekannte österreichische Star-Kabarettistin Nadja Maleh hat sich an eine musikalische Satire mit ihrem neuen Song "Schwimmnudel" gewagt. Der Versuch, das allseits bekannte "Ballermann"-Phänomen zu karikieren, hinterlässt jedoch einen eher zwiespältigen Eindruck.
Das Produktionsteam um Claudius Vlasak, das die ursprünglich "tobende" Kabarettnummer in einen potenziellen Radio- und Party-Track übersetzt hat, hat leider dazu beigetragen, dass das Lied eher nach einem weiteren kommerziellen Party-Hit klingt, anstatt die sozialkritische Botschaft zu transportieren, für die Maleh eigentlich bekannt ist.
Eine weitere Frage, die sich bei der Betrachtung von "Schwimmnudel" aufdrängt, ist die nach der Notwendigkeit dieser Art von Satire. Ist die 'Ballermann'-Kultur nicht von selbst schon satirisch genug, sodass eine weitere Überzeichnung eher redundant wirkt? Bei "Schwimmnudel" scheinen die Ausgelassenheit und das entfesselte Sommerfeeling, die typisch für Ballermann-Musik sind, mehr imitiert als kommentiert zu werden.
Wenn man Malehs Lied mit den musikalischen Satirenummern von deutschen Kollegen wie Carolin Kebekus oder Jan Böhmermann vergleicht, wirkt ihr Versuch eher holprig und unfertig. Obwohl "Schwimmnudel" in Österreich ein Novum sein mag, bleibt zu hoffen, dass zukünftige Versuche, Musik und Satire zu verbinden, mehr von dem feinen Gespür für Humor und Sozialkritik zeigen, für das Nadja Maleh sonst bekannt ist.
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