Wachsende Betrugsmaschen - Dunkle Zeiten für Instagram und Facebook

14. Apr 2024, Mirco Clapier (Chefredaktion)

Wachsende Betrugsmaschen - Dunkle Zeiten für Instagram und Facebook
Wachsende Betrugsmaschen - Dunkle Zeiten für Instagram und Facebook
© DEERBRANDS

Die dunklen Seiten von Instagram und Facebook: Betrug, Fake-Shops und gefährliche Werbung bedrohen Nutzer und finanzieren die Social-Media-Giganten META, Mark Zuckerberg.

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Facebooks Monopolstellung und die Auswirkungen zum Politikum

Facebook und Instagram haben sich weit über ihre ursprünglichen Rollen als soziale Netzwerke hinausentwickelt. Unter dem Dach von META sind sie zu Marktplätzen für kriminelle Aktivitäten und politische Agenden geworden. Früher boten Plattformen wie Studi-VZ oder Schüler-VZ in Deutschland einen Raum für Schüler und Studierende zum Vernetzen und Teilen von Fotos.

Diese Zeiten sind seit Facebooks Monopolstellung vorbei. Politiker und Unternehmen haben zunehmend Einfluss genommen und die sozialen Interaktionen politisiert sowie zu Werbezwecken genutzt. In der einst glänzenden Welt von Instagram und Facebook, in der täglich Millionen interagieren, mehren sich die Schatten. Unsere Recherchen decken einen Anstieg betrügerischer Praktiken auf, die von irreführender Werbung bis hin zu gefälschten Warnmeldungen reichen. Die Plattformen, die einst als Arenen für soziale Interaktion und legitimes Geschäft galten, sind nun von Betrugsversuchen durchzogen, die Nutzer finanziellen und datenschutzrechtlichen Risiken aussetzen.

Unseriöse Werbung mit kriminellen Absichten

Eine weitverbreitete Betrugstaktik sind sogenannte Fake-Shops, die mit aufwendigen Werbekampagnen Verbraucher anlocken, nur um ihnen minderwertige Produkte zu senden, die häufig von zweifelhaften Anbietern aus China stammen. In der Regel ist das bezahlte Geld für die Konsumenten verloren. Unsere Recherchen belegen, dass Konsumenten weltweit von diesen Machenschaften betrogen werden. Doch solch zweifelhafte, wenn nicht gar kriminelle Werbung bildet eine ständige Einnahmequelle für Mark Zuckerbergs META-Imperium. Seien wir ehrlich: Wann haben wir das letzte Mal ernsthafte Werbung für Marken wie BMW, Mercedes, Audi, Milka, Persil oder "Willst du viel, spül mit Pril" auf Instagram gesehen? Richtig, praktisch nie, bzw. sehr selten. 

Der Millionärs-Schwindel

Die so genannten "Crime-Influencer" missbrauchen Werbeplattformen, um irreführende Versprechen von schnellem Reichtum zu verbreiten. Sie locken Nutzer mit „kostenlosen“ Videos, die letztlich zu kostspieligen Workshops führen, in denen sie unhaltbare Reichtumsformeln anbieten, mit angeblichen monatlichen Gewinnen von bis zu 100.000 Euro. Diese Betrugsmaschen zeichnen sich durch manipulative Werbevideos aus. Nach der Weiterleitung auf ihre Website wird ein langes, ermüdendes Video abgespielt, das oft 5-10 Minuten dauert und inhaltlich nichts weiter als endlose Wiederholungen bietet. 

Diese Taktik erinnert an die psychologischen Strategien von Scientology: immer die gleiche Routine, um die Zuhörer zu ermüden und zu manipulieren. Der Betrüger wiederholt gebetsmühlenartig seine angebliche Millionärsgeschichte, seine „Ehrlichkeit“ und die Behauptung, dass auch die Zuschauer dieses Ziel erreichen können. Der eigentliche Inhalt bleibt aus. Erst am Ende des Videos wird ein kostenpflichtiges Paket in einem vermeintlich günstigen Abonnement-Modell angeboten – nicht für 500, 400, 300, 200 oder 100 Euro, sondern für nur 69,99 Euro. Doch die Folgen für diejenigen, die darauf hereinfallen, sind alles andere als erheiternd.

Der Missbrauch von KI

Ein weiterer Betrugsmasche zielt darauf ab, Nutzern die Notwendigkeit spezieller Formeln zum effizienten Einsatz von KI vorzugaukeln. Die Betrüger gehen dabei oft Partnerschaften mit Zahlungsdienstleistern wie CopeCart ein, die in diese betrügerischen Verträge eingebunden sind und eine sichere Transaktion vortäuschen. Tatsächlich schließt der Nutzer den Handelsvertrag direkt mit CopeCart ab, nicht mit dem Betrüger, der sich so aus der Verantwortung ziehen kann. 

Da es sich um digitale Inhalte handelt, nutzt CopeCart eine rechtliche Lücke, die das Widerrufsrecht ausschließt. Der Käufer muss ausdrücklich auf sein Widerrufsrecht verzichten, was viele erst bemerken, wenn es zu spät ist. Kommt es zum Rechtsstreit, stehen die Chancen auf Erfolg für den Geschädigten zwar gut, doch die Anwaltskosten schrecken viele ab. CopeCart und die Betrüger setzen darauf, dass ein Großteil der Betroffenen vor den psychischen und finanziellen Hürden kapituliert. Selbst wenn weniger als 10% der Nutzer rechtliche Schritte einleiten, bleibt dieses Betrugsmodell profitabel.

Betrugsnachrichten und Fakeaccounts

Die Plattformen leiden zunehmend unter betrügerischen Nachrichten, die vor angeblichen Kontolöschungen oder Verstößen gegen die Sicherheitsrichtlinien warnen. Diese Nachrichten sind darauf ausgelegt, Nutzer dazu zu verleiten, auf Links zu klicken, die dann zur Preisgabe persönlicher Login-Daten führen können. Eine besonders verbreitete Form des Betrugs sind Fakeaccounts, die sich als bekannte Künstler ausgeben, um in Kontakt mit Fans zu treten. Ihr eigentliches Ziel ist es jedoch, an Geld oder persönliche Daten der Nutzer zu kommen.

Für viele Nutzer wird der Umgang mit solchen betrügerischen Aktivitäten zur täglichen Last. Die Posteingänge der Messenger-Dienste quellen über von dubiosen Nachrichten, und Nutzer finden sich in einem ständigen Kampf wieder, diese Accounts zu sperren und zu melden. Dieser Prozess ist nicht nur ermüdend, sondern oft auch frustrierend ineffektiv. Häufig erkennen die Systeme von Facebook diese gemeldeten Accounts nicht als Verstoß gegen ihre Richtlinien an. So kommt es vor, dass Meldungen mit der Begründung abgewiesen werden, es seien keine Richtlinienverstöße feststellbar. Ironischerweise wird ein völlig harmloser, seriöser Beitrag – wie kürzlich ein Fan-Foto mit dem Sänger Semino Rossi – gesperrt.

Dieses ständige Auf und Ab des Reportings und der ungleichmäßigen Durchsetzung von Plattformrichtlinien macht den Umgang mit Social Media für viele Nutzer zu einer zermürbenden Erfahrung. Der ständige Kampf gegen die Flut an Betrugsversuchen und die willkürliche Moderation von Inhalten zehrt an den Nerven und mindert das Vertrauen in die Plattformen erheblich.

Lösungen und Schutzmaßnahmen

Angesichts dieser Risiken ist es essenziell, wachsam zu sein. Nutzer sollten:

  1. Werbung kritisch prüfen: Verifizieren Sie die Authentizität von Online-Shops und deren Produkte, bevor Sie Käufe tätigen.
  2. Bildung und Aufklärung: Informieren Sie sich über gängige Betrugsmethoden und bleiben Sie über neue Betrugsarten auf dem Laufenden.
  3. Sicherheitspraktiken verbessern: Verwenden Sie starke, einzigartige Passwörter für Ihre sozialen Medien und ändern Sie diese regelmäßig.
  4. URLs genau prüfen: Seien Sie vorsichtig bei Links, die Sie über soziale Netzwerke erreichen, und überprüfen Sie immer die URL, bevor Sie persönliche Informationen eingeben.
  5. Begrenzte Nutzung von Social Media: Überlegen Sie, ob die aktive Präsenz auf diesen Plattformen notwendig ist, oder ob alternative Kommunikationswege wie eine eigene Website sicherer sind.

Wir von Radio Deine Schlagerwelt nehmen diese Bedrohungen ernst und beschränken unsere Aktivitäten auf Instagram und Facebook auf ein Minimum. Sicherheit steht für uns an erster Stelle. In einer Zeit, in der Betrüger und sogar die Plattformen selbst von dieser dunklen Seite des Internets profitieren, ist es an jedem einzelnen, sich zu schützen und bewusst zu entscheiden, wie viel seiner persönlichen Daten er teilen möchte. 

Doch sowohl die Kriminellen als auch der durch Werbung finanzierte Mark Zuckerberg wissen eines: Die Nutzer werden aufgrund ihrer Follower (Reichweite) ihre Accounts nicht löschen. Deshalb werden diese betrügerischen Praktiken fortbestehen, möglicherweise bis ein Gericht META irgendwann zu einer Milliardenzahlung verpflichtet. Doch auch solch ein Urteil würde hauptsächlich dem Staat nutzen, der sich selbst daran bereichern würde. Staatsanwaltschaften zielen darauf ab, Fälle zu gewinnen und maximale Einnahmen zu erzielen. Die eigentlichen Leidtragenden gehen dabei immer leer aus. Wäre das Ziel der Justiz wirklich, Gerechtigkeit herzustellen, könnte ein Gericht Zuckerberg dazu verurteilen, Milliardenstrafen unter strenger Aufsicht direkt in die Sicherheit seiner Plattformen zu investieren, um echte Fortschritte zu erzielen. Doch solche Maßnahmen würden die Möglichkeit zur bezahlten Werbung einschränken, und aus kommerzieller Sicht ist Sicherheit leider ein schlechtes Geschäftsmodell. Bewegung würde nur in die Sache kommen, wenn jeder Nutzer zum Streik aufruft und sein Account schließt, bis das META-Imperium dazu gezwungen ist, echte Maßnahmen zu ergreifen, um nicht bankrott zu gehen. 

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