Boulevard, Hater und große Altersunterschiede: Die Fälle Michelle + Eric Philippi und Jasmin Herren + Philipp Bender

Die Schlagersängerin Michelle (bürgerlich Tanja Hewer, 52) und der Newcomer Eric Philippi (27) sorgen seit 2023 für Schlagzeilen – weniger durch ihre Musik als durch ihre Beziehung. Zwischen dem Schlagerstar und ihrem 25 Jahre jüngeren Kollegen liegt ein Altersunterschied, der viele Beobachter staunen lässt​ (tz.de). Öffentlich machten die beiden ihre Liebe erstmals im April 2023 in Florian Silbereisens ARD-Show „Schlagerbooom“​ (t-online.de). Ein Jahr später folgte die Verlobung – erneut vor laufenden Kameras in einer Silbereisen-Show​ (t-online.de). Michelle selbst betont, in Eric die „Liebe ihres Lebens“ gefunden zu haben​ (bild.de).

Parallel dazu fand Reality-TV-Darstellerin und Partyschlagersängerin Jasmin Herren (44) rund zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes Willi Herren wieder neues Liebesglück. Ihr Partner, der angehende Sänger Philipp Bender (23), ist 21 Jahre jünger​ (tz.de). Im Mai 2023 kamen die beiden zusammen und seit September 2023 steht die Beziehung auch öffentlich im Rampenlicht​ (express.de). Trotz – oder gerade wegen – des auffälligen Altersunterschiedes nehmen Jasmin und Philipp ihr Glück mit Humor. „Der Altersunterschied von 21 Jahren ist für Party-Schlagersängerin Jasmin Herren (44) und ihren Freund Philipp Bender (23) überhaupt kein Problem!“ schreibt Express​ (express.de). Das Paar selbst macht sich gern scherzhaft darüber lustig: „Ich werde jeden Tag noch bezahlt von Jasmin, dass ich mit ihr gehe“, witzelte Philipp im ProSieben-Interview, worauf Jasmin lachend erwiderte: „Ich kriege auch jeden Tag noch Geld von den Eltern fürs Babysitten“​ (prosieben.de). Beide signalisierten damit frühzeitig, dass sie sich von Spötteleien nicht verunsichern lassen.

Die ungewöhnlichen Konstellationen weckten schnell das Interesse der Boulevard- und Klatschpresse. Vor allem Michelles neue Liebe mit einem deutlich jüngeren Mann wurde breit thematisiert. Deutschlands größte Boulevardzeitung BILD titelte anlässlich der Verlobung: „Trotz 25 Jahren Altersunterschied: Darum ist ER endlich der Richtige für Michelle“​ (bild.de). In der Berichterstattung schwang zunächst Skepsis mit. „Danach äußerten viele Zweifel, dass diese Beziehung eine Zukunft hat“, so BILD über die Reaktionen nach Bekanntwerden der Liaison​ (bild.de). Verwiesen wurde etwa darauf, dass Michelle bereits in früheren Beziehungen von der „großen Liebe“ sprach, die dann scheiterte – und eben auf die 25 Jahre Altersdifferenz​ (bild.de). Auch andere Medien beschrieben Eric als „toyboy“ und mutmaßten, der Jugendfreund könne ein weiterer vorübergehender Flirt sein. Gleichzeitig stilisierten Schlagerschauen das Paar zum „Traumpaar“: Die beiden traten in TV-Shows stets verliebt auf und präsentierten sich Hand in Hand. „Nach einem Jahr kann man sagen: Michelle und Eric haben es allen Zweiflern gezeigt! Die beiden sind nach wie vor unzertrennlich und wirken wie frisch verliebt“, konstatierte BILD Mitte 2024 versöhnlich​ (bild.de). Ihre gemeinsame Leidenschaft für die Musik – Eric schreibt Songs für Michelle – wurde als verbindendes Element hervorgehoben​ (bild.de).

Auch Jasmin Herren und Philipp Bender fanden Erwähnung in Klatschspalten, jedoch etwas verhaltener. Die Kölnerin ist als Reality-Star und Ballermann-Sängerin einem Nischenpublikum bekannt, was das Medienecho begrenzte. Nichtsdestotrotz berichteten Promiportale ausführlich über das neue Paar. Häufig lag der Fokus dabei ebenfalls auf dem Altersunterschied: „21 Jahre Altersunterschied, na und?“ überschrieb RTL.de ein Porträt des Paares​ (rtl.de). Boulevardmedien betonten teils den ungewöhnlichen Generationenunterschied, teils die romantische Geschichte dahinter – Jasmin als verwitwete Frau, die ihr Glück mit einem jüngeren Partner wagt. So schilderte Bunte etwa, wie tolerant Philipps Eltern die Beziehung sehen: Sie hätten „kein Problem damit“, ihr Sohn mit einer 21 Jahre älteren Frau liiert zu sehen​ (focus.de). Jasmins Mutter habe Philipp ebenfalls vorbehaltlos akzeptiert​ (focus.de). Solche Berichte zeichneten ein positives Bild und normalisierten die Beziehung im familiären Umfeld. Insgesamt wurde der Fall Herren/Bender von der bundesweiten Presse weniger skandalisiert als Michelle und ihr junger Verlobter. Ein Grund mag sein, dass Michelle seit Jahrzehnten ein Schlager-Star mit breiter Fanbasis ist, während Jasmin Herrens Bekanntheit vor allem das Reality- und Partyformat-Publikum umfasst – mithin eine kleinere, möglicherweise aufgeschlossenere Community.

Deutlich heftiger als die Presse fielen die Reaktionen im Internet aus. Sowohl Michelle und Eric Philippi als auch Jasmin Herren und Philipp Bender sahen sich nach dem öffentlichen Liebes-Outing mit einer Welle von negativen Kommentaren konfrontiert. Insbesondere auf Social-Media-Plattformen schlugen ihnen Spott und teils blanker Hass entgegen. „Wenn sie Pärchen-Fotos in den sozialen Netzwerken veröffentlichen, hagelt es viel Kritik“, berichtete tz über beide Paare​ (tz.de). Viele Nutzer äußerten Unverständnis für die Liebe oder unterstellten PR-Motive: Manch einer erkläre den Altersunterschied „mit dem Drang, im Gespräch bleiben zu wollen“​ (tz.de).

Ein verbreitetes Schlagwort für Paare wie diese lautet „Mutter und Sohn“ – eine boshafte Unterstellung, mit der Jasmin und Philipp ebenso konfrontiert wurden wie Michelle und Eric. „Vor allem im Netz bekommen Jasmin Herren und Philipp Bender öfter Kommentare wie 'Mutter und Sohn' oder 'Geht gar nicht.'“ berichtet ProSieben​ (prosieben.de). Ein Instagram-User ätzte gar, Jasmins Beziehung habe „etwas von Pädophilie“​ (tz.de). Solche Vergleiche verkennen zwar, dass alle Beteiligten erwachsene Menschen sind, verdeutlichen aber die heftig ablehnende Haltung mancher Kommentatoren. Anfeindungen, Beleidigungen und Cyber-Mobbing gehörten fortan zum Alltag der Paare. Laut einem Bericht prasselten zeitweise „täglich Hunderte Hassnachrichten“ auf Michelle und Eric ein​ (tz.de). Schlagersänger Eric Philippi zeigte sich schockiert über das Ausmaß: „Ich war erstaunt, wie viel Hass man von fremden Menschen wegen seines Privatlebens erfahren kann. Das ging bis zu Morddrohungen“​ (tz.de), berichtete der 26-Jährige rückblickend. Tatsächlich überschritten einige Hater sämtliche Grenzen: Michelle und Eric erhielten sogar Morddrohungen aufgrund ihrer Liebe​ (tz.de). Eine solche Eskalation ist selbst im wüsten Klima sozialer Netzwerke außergewöhnlich – und blieb Jasmin Herren und Philipp Bender offenbar erspart. Zwar mussten auch Jasmin und ihr junger Partner böse Kommentare ertragen, doch von Todesdrohungen gegen das Paar wurde öffentlich nichts bekannt. Hier zeigt sich eine disparate Reaktionsintensität: Während Michelles Prominenz und das Schlager-Umfeld offenbar extrem polarisieren, verlief die Online-Diskussion um Jasmins neues Glück eine Spur gemäßigter.

Beide Paare entschieden sich, den öffentlichen Gegenwind nicht tatenlos hinzunehmen, sondern offensiv darauf zu reagieren. Jasmin Herren und Philipp Bender wählten – ganz ihrem Naturell entsprechend – Humor als Waffe. In Interviews und TV-Auftritten konterten sie die Häme mit lockerem Spruch. Ihre augenzwinkernden Bemerkungen über angebliche „Bezahl-Beziehungen“​ (prosieben.de) entlarvten die Absurdität der Unterstellungen. Gleichzeitig betonten sie immer wieder, wie glücklich sie trotz aller Unkenrufe seien. „Wir haben viel Zuspruch, aber genauso viel Gegenwind abbekommen, da unser Altersunterschied anscheinend nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht“, räumte Eric Philippi ein​ (bild.de) – eine Einschätzung, die Jasmin und Philipp sicherlich teilen. Doch Verunsicherung ist bei keinem der Paare spürbar. „Anfangs habe er sich auch gefragt, warum das jetzt so gut passt mit Jasmin – trotz Altersunterschied. Aber dann lässt man es einfach zu, wenn man offen ist. Und das haben wir gemacht“, erklärte Philipp Bender in einem Gespräch über ihre Liebe​ (focus.de). Jasmin Herren zeigte sich derweil kämpferisch: „Wir sind zwar Personen des öffentlichen Lebens, aber das heißt nicht, dass wir zum Abschuss freigegeben sind. Sowas gehört angezeigt“, stellte sie klar​ (tz.de). Für sie liegt das Problem weniger bei ihrer Beziehung als bei einer verklemmten Gesellschaft: „Die Leute sind diesbezüglich zu konservativ und nicht aufgeklärt“​ (tz.de), kritisierte die 44-Jährige mit Blick auf die Doppelmoral.

Michelle und Eric Philippi entschieden sich, den Spieß kreativ umzudrehen. Anstatt sich in die Defensive drängen zu lassen, verarbeiteten sie die Erfahrungen musikalisch – in dem gemeinsamen Liebesduett „Falsch, dich zu lieben“. Der Song sei „mitten aus dem eigenen Leben“ gegriffen​ (tz.de): In der ersten Strophe der Ballade heißt es etwa „Dass er jünger ist als sie – das ist hier ein Skandal / Manch einer kommt damit nicht klar“​ (blick.ch). Der Refrain stellt trotzig klar: „Wenn es falsch ist, dich zu lieben, ist nichts richtig auf der Welt“​ (blick.ch). Mit solchen Textzeilen thematisiert das Paar offen die Anfeindungen und setzt der Kritik die eigene Sicht entgegen – nämlich dass allein die Liebe zählt. Im Oktober 2024 überraschte Eric seine Partnerin dann live im TV mit einem weiteren Lied über ihren Altersunterschied namens „9000 Tage“​ (mdr.de).

Neben der Musik fanden Michelle und Eric deutliche Worte in sozialen Medien. Im Juli 2024 veröffentlichten sie einen vielbeachteten Instagram-Post, in dem sie buchstäblich den Hatern die Kehrseite zeigten. Das Paar posierte – nur von hinten und fast unbekleidet – mit Herzen auf den entblößten Hinterteilen, darauf die Botschaft: „Lieb mich oder lass es sein!“​ (mdr.de). Zu dem Foto schrieb Michelle: „Ein herzliches Beileid an alle Menschen, die denken, sie müssten Andere auf übelste Art und Weise beleidigen, um sich besser zu fühlen! Erinnert euch an Liebe!“​ (mdr.de). Im Hintergrund des geposteten Videos ließen sie einige der übelsten Kommentare visuell ablaufen​ (mdr.de) – ein eindringlicher Pranger, der die Hater mit ihren eigenen Worten konfrontierte. Die Reaktionen auf diese mutige Aktion waren überwältigend positiv: Zahlreiche Fans und Kollegen bekundeten Unterstützung. Auch Jasmin Herren kommentierte anerkennend: „Viele ertragen das Glück nicht!“​ (mdr.de) – eine Anspielung darauf, dass Neid und Missgunst wohl die Triebfeder vieler Hasskommentare sind. Michelle erklärte zu der Aktion und dem Titelsong „Lieb mich oder lass es sein!“, dieser richte sich ausdrücklich „an alle Hater“​ (mdr.de). Es gehe darum, sich nicht mehr alles gefallen zu lassen. Anfangs hatten Michelle und Eric die vielen negativen Äußerungen monatelang stumm ertragen, „ohne Reaktionen“​ (mdr.de). Doch das habe sie auf Dauer verletzt, gestand Michelle im TV: „Ich sage immer: 'Die Würde des Menschen ist unantastbar.' Doch leider nicht im Netz“​ (mdr.de). Irgendwann zog sie die Reißleine und hörte auf, die Kommentare zu lesen, „sonst wäre ich nur noch traurig und verletzt gewesen“​ (tz.de).

Auffällig ist, dass der öffentliche Aufschrei im Fall Herren/Bender insgesamt gemäßigter ausfiel als bei Michelle/Philippi – trotz ähnlicher Altersdifferenz. Verschiedene Faktoren spielen dabei vermutlich eine Rolle. Erstens ist Michelle eine über Jahrzehnte etablierte Künstlerin im deutschen Schlager, einem Genre mit tendenziell konservativem Publikum. Ihr Privatleben stand immer wieder im Rampenlicht, und ein so junger Partner durchbrach für manche Fans offenbar eine ungeschriebene Norm. So etwas bietet Angriffsfläche für Traditionalisten und Neider gleichermaßen. Jasmin Herren hingegen bewegt sich in der Reality- und Partyschlager-Szene, wo die Fan-Gemeinde kleiner und eventuell toleranter ist – oder wo eine 20+ Jahre jüngere Liaison schlicht weniger Aufmerksamkeit generiert. Zweitens kam bei Michelle erschwerend hinzu, dass sie bereits zuvor mit einem wesentlich jüngeren Mann (dem Sänger Karsten Walter) liiert war, was damals schon Thema in der Klatschpresse war​ (bild.de). Die erneute Beziehung zu einem jungen Sänger verstärkte bei einigen den Eindruck eines „Musters“, das kritisch beäugt wurde. Jasmin Herren hatte in dieser Hinsicht keine Vorgeschichte; ihr neues Glück wurde eher als Teil ihres Neuanfangs nach der Trauer gesehen.

Drittens darf man den Prominentenstatus und Medienfokus nicht außer Acht lassen. Michelle und Eric verkündeten Liebe und Verlobung bewusst in großen TV-Shows – ein Millionenpublikum war Zeuge. Das schürte natürlich die öffentliche Debatte. Jasmin und Philipp dagegen machten ihre Beziehung in vergleichsweise kleinerem Rahmen publik und traten vor allem in einer Reality-Show („Forsthaus Rampensau“) in Erscheinung​ (prosieben.de). Die Reichweite dieser Sendung und der darauf folgenden Berichte war begrenzter. Wo weniger Leute hinschauen, gibt es auch weniger Stimmen – im Positiven wie im Negativen.

Schließlich kann man spekulieren, dass der Extremfall Michelle/Philippi gewissermaßen als Blitzableiter diente. Als Jasmin Herren einige Monate später mit Philipp Bender an die Öffentlichkeit ging, war das Thema „ältere Frau mit jüngerem Mann“ bereits durch die Michelle-Diskussion präsent. Möglicherweise hatten sich einige Gemüter bis dahin beruhigt oder das Interesse war nicht mehr so groß. Unverständnis und Spott trafen zwar beide Paare, doch die ganz großen Wogen schlug am Ende vor allem das Schlager-Traumpaar. Die Tatsache, dass Michelle und Eric aufgrund ihres Altersunterschieds Morddrohungen erhielten​ (tz.de), während Jasmin und Philipp „nur“ mit boshaften Kommentaren konfrontiert wurden, spricht Bände über die unterschiedliche Intensität der Reaktionen.