02. Jun 2023, Mirco Clapier (Chefredaktion)
Es gibt eine alarmierende Anzahl an Influencer, die betrügerische Werbung einsetzen, um ihren Umsatz zu steigern. Mit versteckten Abonnements und gefälschten Referenzen locken sie ahnungslose Verbraucher mit der vermeintlichen "Geheimformel" zum Millionenerfolg.
In den letzten Jahren haben sich Social Media Plattformen wie Facebook und Instagram zu einem wichtigen Schauplatz für Werbung und Marketing entwickelt. Insbesondere Influencer haben dabei eine bedeutende Rolle eingenommen, indem sie ihre Reichweite nutzen, um Produkte und Dienstleistungen zu bewerben. Leider gibt es eine alarmierende Anzahl von Influencern, die betrügerische Methoden einsetzen, um ihren eigenen Umsatz zu steigern. Mit versteckten Abonnements und gefälschten Referenzen locken sie ahnungslose Verbraucher mit der vermeintlichen "Geheimformel" zum Millionenerfolg.
Diese betrügerischen Influencer setzen auf Dauerbrennerwerbungen, bei denen sie behaupten, das Geheimrezept zum finanziellen Erfolg zu kennen. Sie locken ihre potenziellen Kunden mit kostenlosen Video-Tutorials und versprechen, dass sich ihre Umsätze verzehnfachen und bis zur Millionenmarke ansteigen werden. Diese Versprechungen beziehen sich sowohl auf Unternehmens- und Marketingstrategien als auch auf Produkte wie beispielsweise Abnehmprogramme.
Um ihr betrügerisches Geschäftsmodell zu verschleiern, verwenden diese Influencer eine Reihe von Taktiken. Eine besonders auffällige Methode ist die Verwendung gefälschter Referenzen. Sie behaupten, dass namhafte Medien wie der Stern, die Süddeutsche Zeitung, der Express oder T-Online über sie berichtet hätten. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch nicht um echte Presseartikel, sondern um bezahlte Werbung über gewerbliche Pressemeldungen, die beispielsweise über "ots" (News Aktuell) verbreitet werden.
Für die Platzierung dieser Anzeigen steht ihnen ein breites Premiumnetzwerk von Publishern zur Verfügung, darunter auch Pressebox.de. Zu erkennen ist ein bezahlter Presseartikel an die jeweiligen veröffentlichten Rubriken "Firmen/Unternehmen" bei den Zeitungen und Magazinen.
Ein Fallbeispiel sind bezahlte Presseartikel von Jasper Caven: Stoffwechsel-Shot - natürliche Inhaltsstoffe - Firmen SZ.de (sueddeutsche.de) auf dem Portal der Süddeutschen Zeitung oder Jasper Caven - Coaching zum Abnehmen - FOCUS.de auf dem Portal von Focus Online. Mit dieser Strategie und dem einhergehenden Namensmissbrauch seriöser Nachrichtenportale, kann vermeintlich eine Seriosität eines Produktes oder einer Dienstleistung beim Verbraucher suggeriert werden. Einen dedizierten Bericht über die Verarsche mit den Abnehm-Pillen liefern die Quarks Science Cops des WDR.
Die Auswirkungen dieser betrügerischen Praktiken sind gravierend. Verbraucher werden getäuscht und investieren Zeit und Geld in Angebote, die nicht halten, was sie versprechen. Durch versteckte Abonnements können ahnungslose Kunden ungewollt kostenpflichtige Dienste in Anspruch nehmen. Darüber hinaus erlangen die Influencer Zugang zu sensiblen persönlichen Daten, die für weitere betrügerische Zwecke missbraucht werden können.
Versagen der Social Media Plattformen? Es ist besonders besorgniserregend, dass die großen Social Media Plattformen wie Facebook und Instagram nicht ausreichend gegen diese unseriösen Werbemethoden vorgehen. Da die betrügerischen Influencer eine attraktive Einnahmequelle darstellen, scheint es, als ob die Plattformen die Umsätze nicht verlieren möchten und daher nur oberflächlich gegen diese Praktiken vorgehen. Auch sollten Presseportale wie News Aktuell den Wahrheitsgehalt bestimmter Presseartikel sorgfältiger prüfen.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Verbraucher sich bewusst werden und Maßnahmen ergreifen, um sich vor betrügerischer Influencer-Werbung zu schützen. Eine kritische Hinterfragung von Versprechungen und das Überprüfen von Referenzen sind unerlässlich, um sich vor Betrug zu schützen. Darüber hinaus sollten Social Media Plattformen ihre Verantwortung wahrnehmen und effektive Mechanismen zur Identifizierung und Entfernung betrügerischer Inhalte entwickeln. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir das Vertrauen in Online-Werbung wiederherstellen und Verbraucher vor betrügerischen Machenschaften schützen.
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