Ein Abend voller Musik und Ehrlichkeit: Howard Carpendale bei "3nach9" im Interview

Als Howard Carpendale in den vertrauten Kreis von "3nach9" eintrat, war es, als würde er eine warme, einladende Stube betreten, in der jeder Gast bereit ist, Geschichten zu teilen und Erinnerungen auszutauschen. In dieser herzlichen Runde, wo Gespräche fließen wie der Wein an einem guten Abend, öffnete sich der erfahrene Sänger mit der Ruhe und dem Charme des erfahrenen Entertainers, der er ist. Er sprach von der Bühne nicht nur als seinem Arbeitsplatz, sondern als einem magischen Ort, an dem er lebt, atmet und seine größten Momente erlebt.

Mit einer Stimme, die sanft und zugleich kraftvoll die Zuhörer erreichte, erzählte Carpendale von der tiefen Leidenschaft, die ihn auch nach Jahrzehnten im Rampenlicht noch immer antreibt. Es war nicht nur die Freude am Gesang oder der Ruhm, der ihn auf der Bühne hielt – es war die einzigartige, fast greifbare Verbindung mit dem Publikum. "Es gibt nichts Schöneres", wiederholte er mit einem leuchtenden Ausdruck in den Augen, "als in die Gesichter der Menschen zu sehen und zu erkennen, dass sie durch deine Musik berührt sind." Dieses tiefe Verständnis für die Macht der Musik, Emotionen zu wecken und Menschen zu vereinen, war das, was ihn auch mit 77 Jahren noch immer auf die Bühne zog.

Der Abend in der gemütlichen Runde von "3nach9" gestaltete sich als eine faszinierende Mischung aus Unterhaltung und tiefgründiger Rückschau auf die beeindruckende Laufbahn Howard Carpendales. Der Sänger, dessen Stimme und Melodien mit zeitlosen Hits wie "Hello Again" einen festen Platz im Repertoire des deutschsprachigen Schlagers gefunden haben, nutzte die Gelegenheit, um über mehr als nur seine Musik zu sprechen. Es war ein Moment, in dem der Künstler die verschiedenen Phasen seines langen Weges im Rampenlicht betrachtete und das Publikum an seiner persönlichen Lebensphilosophie teilhaben ließ.

Mit der Gelassenheit eines Mannes, der Höhen und Tiefen erlebt hat, und der Weisheit, die aus einer tiefen Selbstkenntnis erwächst, sprach Carpendale darüber, wie entscheidend es für ihn war und ist, Ziele zu haben. 

wiederholte er nachdenklich und gab zu verstehen, dass diese Leitsterne ihm halfen, seine Route durch die oft unbeständige Welt des Showgeschäfts zu navigieren. Carpendale zeigte sich als ein Mensch, der sich nie damit zufriedengegeben hat, auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Vielmehr war es ihm wichtig, immer wieder neue Herausforderungen zu suchen, sich selbst zu hinterfragen und zu schauen, wie er sein musikalisches Schaffen weiterentwickeln konnte.

Als Howard Carpendale während seines Auftritts in der Talkshow "3nach9" nach seiner musikalischen Identität gefragt wurde, reagierte er mit einer Offenheit und Ungezwungenheit, die sofort eine Welle der Heiterkeit durch das Studio schickte. Es war ein Moment, der zugleich für Lacher sorgte und Respekt einforderte. Mit einem Schmunzeln und der ihm eigenen Entschlossenheit erklärte Carpendale, dass ihm die gängigen Genre-Labels der Musikindustrie herzlich egal seien. Für ihn sei es zweitrangig, ob die Welt ihn als Pop- oder Schlagersänger kategorisiere. Viel wichtiger sei die Qualität der Musik und die Freude, die sie beim Publikum auslöse.

sagte er, wobei sein Tonfall sowohl Bestimmtheit als auch eine gewisse Verspieltheit erkennen ließ. Mit diesen Worten durchbrach er die üblichen Schubladen, in die Künstler oft gesteckt werden, und plädierte für eine Musikwelt, in der die Grenzen flexibler und durchlässiger sind. Es war eine deutliche Aufforderung an die Musikindustrie, sich von den althergebrachten und oftmals limitierenden Kategorisierungen zu verabschieden und Künstler für das zu würdigen, was sie wirklich sind – Schöpfer von Klängen, die Emotionen hervorrufen und Erinnerungen prägen.

Carpendales Aussage war nicht nur eine persönliche Stellungnahme, sie war auch ein Kommentar zur gegenwärtigen Musikszene. In einer Ära, in der Genres zunehmend verschmelzen und sich neue Formen musikalischen Ausdrucks bilden, machte er klar, dass starre Genredefinitionen kreativen Ausdruck mehr einschränken als fördern. Sein Standpunkt spiegelte eine Sehnsucht nach einer Musiklandschaft wider, in der das Erlebnis und der persönliche Ausdruck im Vordergrund stehen, losgelöst von den kommerziellen Zwängen, die oft mit bestimmten Musikstilen verbunden sind.

Howard Carpendale betrachtet die gegenwärtige Musiklandschaft mit einer gewissen Besorgnis. In seiner Zeit bei "3nach9" äußerte er tiefgehende Bedenken bezüglich der rapiden Veränderungen, die durch die Digitalisierung und den strukturellen Wandel der Musikindustrie hervorgerufen wurden. Besonders das Phänomen des Musikstreamings sieht er kritisch, da es traditionelle Wege der Musikverbreitung und des Konsums disruptiert hat.

Carpendale sprach davon, dass die ständige Verfügbarkeit von Musik auf Streaming-Plattformen und die Dominanz von Algorithmen bei der Musikempfehlung dazu führen, dass individuelle Songs kaum noch die Zeit haben, sich zu entfalten und im kollektiven Bewusstsein zu verankern. Er sieht eine Industrie, die sich zunehmend auf kurzlebige Trends statt auf langfristige künstlerische Entwicklung konzentriert. Das erschwert nach Carpendales Meinung nicht nur die Entdeckung neuer Talente, sondern auch die nachhaltige Karriereentwicklung etablierter Künstler. Ganz abgesehen davon, könne man aufgrund der Streaming-Anbieter kein Geld mehr verdienen.